Friday

Skunk

Die Hauptperson, Friday, regt sich immer wieder über ihre Mitmenschen als Amateure auf -- erschien mir als Leser aber nicht wirklich professioneller. Ob es den Beruf des Informations-Schmugglers, dem sie in einer Welt aufgeteilt in kleine National- und Firmen-Staaten, wirklich geben wird, halte ich für fraglich. Der Technologiemix scheint etwas grotesk (Pferdegespanne und ballistische Flugkörper zum schnellen Transport um die Welt bspw.) und viele aktuelle Entwicklungen sind noch nicht vorgesehen (bspw. einfache Kommunikation, weltweite Kreditkarennetze), was der Entstehungszeit des Buches zugeschrieben werden kann. Was die Lektüre aber sehr anstrengend (oder auch langweilig) macht, ist aber der immense Reichtum an unwichtigen Details: Die einzelnen Gänge der Mahlzeiten verschiedene auch noch so unwichtige Unterhaltungen werden wiedergegeben. Die zentrale, zukunftsweisende Idee -- künstlich erzeugte, genetisch optimierte Menschen -- wird dagegen nicht wirklich sinnvoll beleuchtet. Künstliche Menschen werden generell als Nicht-Menschen abgetan, eine wirkliche Auseinandersetzung damit gibt es aber nicht (nur viele Aussagen dafür und ein paar wenige dagegen -- aber jeweils ohne viel Argument oder Reibung zwischen den beiden).