Adam Smith für Anfänger. Der Wohlstand der Nationen: Eine Lese-Einführung

von Helen Winter, Thomas Rommel

Über

Globalisierung der Märkte, Deregulierung, Beseitigung von Handelsbeschränkungen, Produktionssteigerung durch Rationalisierung -- heutzutage überaus geläufige ökonomische Schlagworte, aber alles andere als neu. Schon vor über 200 Jahren hat sich der schottische Philosoph Adam Smith als Vordenker betätigt und damit die moderne Wirtschaftswissenschaft begründet.

Smith war der erste, der sich so eingehende und treffende Gedanken über den Markt und dessen Mechanismen machte. Er beschrieb ihn als ein sich selbst regulierendes System: Im freien Wettbewerb stellt sich das Gleichgewicht zwischen Produktion, Verbrauch, Lohn und Preis und damit ein Zustand der natürlichen Harmonie des wirtschaftlichen und sozialen Lebens ein. Und obwohl jeder einzelne am Markt nur egoistisch seine eigenen Interessen verfolgt, profitiert dennoch das Gemeinwesen insgesamt davon.

Modern waren auch Smiths politische Schlußfolgerungen: Er forderte Freihandel, volle Berufs- und Gewerbefreiheit sowie eine weitgehende Zurückhaltung des Staates. Er kritisierte Klassenschranken, soziale Not und die Ausbeutung der Kolonien.

Diese Leseeinführung aus der durchweg empfehlenswerten Reihe Philosophie für Anfänger zeigt Wohlstand der Nationen einerseits als ein erstaunlich zeitloses Werk, dessen Grundfragen -- z.B. nach dem Spannungsverhältnis zwischen den Interessen des Einzelnen und jenen der Gemeinschaft -- nichts an Aktualität verloren haben. Andererseits bietet die Detailfülle der Beobachtungen Smiths auch reizvolle Einblicke in Kultur und Wirtschaftsleben dieser vergangenen Epoche ganz zu Beginn der industriellen Revolution.

Aufgrund der gut ausgewählten Originalzitate und des biographischen und historischen Rahmens, den sie mitliefern, kommen Helen Winter und Thomas Rommel ihrem selbst gesteckten Ziel ziemlich nahe: "Begeisterung für einen der ganz großen Denker des 18. Jahrhunderts zu vermitteln". --Christian Stahl

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