Über
Das Labyrinth der Einsamkeit ist ein zentraler Essay im literarischen und philosophischen Schaffen des mexikanischen Literaturnobelpreisträgers Octavio Paz. Der Essay wurde 1950 erstmals veröffentlicht, 1959 überarbeitet und um ein Kapitel erweitert und schließlich 1970 ergänzt um den kritischen Teil Postdata, der vom Massaker von Tlatelolco und der Politik der PRI geprägt ist. Octavio Paz verfasste den Text zwischen 1945 und 1951 während seiner Zeit in Paris. Den Anstoß zur Auseinandersetzung mit der mexikanischen Kultur gab jedoch sein zweijähriger USA-Aufenthalt. Entsprechend ist das zentrale Motiv des Bandes die „mexicanidad“, die im Zuge des späten Porfiriats und der mexikanischen Revolution an Bedeutung gewonnen hatte. Diese Diskussion wurde bis dahin von Samuel Ramos, Leopoldo Zea, Alfonso Reyes und anderen Mitgliedern des Ateneo de la Juventud dominiert, die sich an der europäischen Tradition der Völkerpsychologie orientierten. Paz knüpft an wichtige Elemente der Diskussion an, distanziert sich jedoch explizit von dieser Tradition und wendet sich in seinem Versuch, das Wesen des Mexikaners zu erläutern, dem französischen Moralismus zu.
Erschienen
1963
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