Dich schlafen sehen

von Anne-Sophie Brasme

Über

Ein junges Mädchen, 16 Jahre, schreibt einen Roman, und was für einen düsteren. Der fängt schon mal hinter Gittern an. Da man dort bekanntlich nur bei schwerwiegenden Verbrechen landet, ahnt man, dass das Leben der kleinen Charlène unaufhaltsam diesem traurigen Ende zusteuert. Ein schwieriges Kind, einsam, verzweifelt, sich ungeliebt fühlend, trifft mit 13 Jahren auf ihre große Liebe, Sarah. Die beiden so verschiedenen Mädchen, Sarah ist eine eindeutige Alpha-Frau, verbindet bald eine unzertrennliche Freundschaft. Charlène lebt auf. Doch schon nach einem Sommer wendet sich das Blatt. Sarah beginnt ihre Macht über die abhängige Freundin brutal und vernichtend auszuspielen. Die Gedemütigte und ihrer Selbstachtung Beraubte kann ihrer exzessiven Abhängigkeit nicht entfliehen und sieht nur noch einen mörderischen Ausweg. Brasme versteht es, den Leser immer mehr in diese selbstzerstörerische Beziehung mit einzubeziehen. Man sieht sieht das Mädchen ins Verderben rennen, möchte ihr helfen und weiss doch, dass es nicht möglich ist. Spannung entschädigt für manche literarische Schwülstigkeit.

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