Die Pfirsichtöter
Über
1972 erschien der erste, noch in den 60er Jahren geschriebene Roman von Alfred Kolleritsch, Die Pfirsichtöter, der damals auf nur geringe Resonanz stieß; allzu sehr verstieß diese Prosa gegen die Lesegewohnheiten. Denn obwohl Die Pfirsichtöter eine politische Geschichte erzählt, von den Herrschaftsformen der Herrschenden und ihrem Sturz, stellt dieser Roman etwas in der deutschsprachigen Literatur sehr Seltenes dar: eine Geschichte der Zeichen und die Geschichte des unmerklichen Bedeutungswandels dieser Zeichen.Kolleritsch notiert die Ordnung eines Schlosses, eine Ordnung, die die Außenstehenden außen und die Bewohner gefangen hält, eine Ordnung aus Sprache, die den Zutritt zur Welt verstellt.
»Besondere Aufmerksamkeit widmet Kolleritsch den Zusammenhängen von Sprache und Herrschaft, und dieser reflektierte Sprachgebrauch hat zur Konsequenz, dass nahezu nichts in den „Pfirsichtötern“ zum erzählerischen Nennwert zu nehmen ist, sondern als Bestandteil eines komplexen poetischen Zeichensystems erkannt und gewichtet werden will.« (Gerhard Melzer, Neue Zürcher Zeitung)
»Kolleritschs Sprache ist eine Art gemeinsamer Nenner der Sprache der Philosophie. Es wird, was „auf den Begriff“ gebracht zu werden scheint, von diesem weggelockt. Ein Vokabular, das auf Begrifflichkeit aus sein muss, wenn es überhaupt einen Sinn haben soll, wird hier als poetisches Material verwendet.« (Urs Widmer, FAZ)
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Ksenia
Klappentext Am Morgen steht Cölestin im Silberzimmer. Das Fenster des Zimmers geht hinaus in den Gang, durch den die Herrschaften kommen. Eine gewellte, trübe Scheibe läßt den Gang nur undeutlich erkennen. Wer den anderen durch die Scheibe sieht, sieht ihn aufgeteilt in viele Schichten, deren Umrisse verschwimmen. Man sieht drei Münder, drei Ohren, drei Stirnen, sechs Hände.
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