Die Söhne

von Lion Feuchtwanger

Über

Hier macht Feuchtwanger das erste nachchristliche Jahrhundert auf eine großartige Weise lebendig. Wie er die brennenden Fragen des römischen Weltreiches aufzeigt, den uralten und heute wieder so aktuellen Gegensatz zwischen Weltbürgertum und Nationalismus gestaltet, das ist so zwingend und so real, als ob die Menschen dieses Buches nicht vor 2000 Jahren gelebt hätten, sondern heute über die Erde gingen. Wieder steht im Mittelpunkt der Geschichtsschreiber Josephus, der Freund und Günstling der mit leidenschaftlichem Selbstbewusstsein herrschenden Kaisers Vespasian und Titus. Dieser Josephus, vieldeutig in seinem Charakter und in seinem Werk, allem großen Geschehen seiner zeit verbunden, mitkämpfend, mitleidend, trägt die gewaltigen Gegensätze seiner Zeit in sich und erlebt sie zugleich schmerzhaft am Schicksal seiner Söhne. So wird er zum Symbol der westöstlichen Probleme des römischen Imperiums. Feuchtwanger malt seinen Helden auf dem Hintergrund einer spannungsgeladenen Epoche. Aus der Betrachtung dieses Werkes, das ein Kunstwerk von besonderer suggestiver Kraft ist, entsteht beim Leser ein klares Zeitbild, das durch die Fülle seiner Details historisch echt ist.

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