Die Titanic und Herr Berg
Über
Tanja ist so um die Zwanzig, meistens arbeitslos und quasi jederzeit scharf auf Männer. Wenn gerade kein Mann für erotische Eskapaden zur Stelle ist, hilft sie sich gerne selbst -- und das auf äußerst kreative Weise. Die große Liebe ist Tanja leider noch nicht über den Weg gelaufen. Aber was nicht ist -- so denkt sie sich -- kann ja noch werden.Peter Berg ist nicht mehr ganz so jung, genauer gesagt 42 Jahre alt. Er arbeitet im Sozialamt und kann auf zwei gescheiterte Ehen sowie auf zwei Kinder zurückblicken, die ihm „passiert“ sind. Statt Hobbys hat er Zigaretten und vegetiert eher vor sich hin, statt richtig zu leben. Als eines Tages Tanja im Sozialamt vor ihm sitzt und unmissverständlich zu verstehen gibt, dass sie ihn am liebsten gleich in ihrem Bett sehen würde, kommt das dem gelangweilten Peter durchaus entgegen. Während er zuerst lediglich an eine nette erotische Abwechslung denkt, träumt die unersättliche Tanja nicht nur von der körperlichen Liebe. So wuchtig wie eine Titanic will sie in Peter Bergs Leben krachen. Und immerhin: Bald teilen sie sich das erste Mal die Zahnbürste!
Die Titanic und Herr Berg ist eine frivole, zuweilen völlig abstruse Liebesgeschichte, bei der Kirsten Fuchs eine fantastische Sprachakrobatik an den Tag legt. Um Missverständnissen endgültig vorzubeugen: Bei Die Titanic und Herr Berg handelt es sich beileibe nicht um eine romantische Lovestory für zarte Pflänzchen. Die junge Autorin wirft einem mit ihren Wörtern das pralle Leben entgegen und bietet dabei beste Unterhaltung. Obwohl Kirsten Fuchs seit Jahren Mitglied diverser Berliner Lesebühnen und Kolumnistin für die taz ist, scheint es dennoch fast unglaublich, dass wir es hier mit ihrem ersten Roman zu tun haben sollen. --Fenja Wambold
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