Die Witwen von Eastwick

von John Updike

Über

Spätestens seit der fulminanten Verfilmung mit Jack Nicholson, Susan Sarandon, Michelle Pfeiffer und Cher gehören John Updikes Die Hexen von Eastwick (1984) zu den Klassikern des mit Fantasy-Elementen sanft durchsetzten US-Kleinstadtromans. In dem Buch entfesseln die drei Damen die Kräfte der Natur, wirbeln eine ganze Stadt durcheinander und lassen ihre Ehemänner im Nichts verschwinden – nicht zuletzt eine ebenso kluge wie zauberhafte Parodie Updikes auf amerikanisches Biedermeiertum und Feminismus.

Dann haben die Hexen, nach dem Tod ihres teuflischen Gönners aus Eastwick vertrieben und in alle Winde zerstreut, geheiratet und ihre Männer, diesmal auf natürlichem Wege, verloren. Nun fühlen sie sich im Alter einsam, finden wieder zusammen, reisen nach Ägypten und China (wo sie dem einbalsamierten Mao zum Entsetzen seiner Anhänger ein Augenzwinkern entlocken) – und kehren als Witwen von Eastwick nach über dreißig Jahre an ihre frühere Wirkungsstätte zurück. Und sie haben noch ein paar Rechnungen offen, die die Einwohner zu bezahlen haben...

Der Roman über Die Witwen von Eastwick ist so etwas wie John Updikes Vermächtnis. Denn es ist das letzte Buch, das der Autor vor seinem Tod noch vollenden konnte. Ein wenig böse ist es, vor allem wegen seiner diabolischen, aber auch irgendwie ganz normalen Hauptfiguren – und eben wegen dieser auch so wundervoll witzig. Und noch etwas muss man lobend erwähnen: Auch, wenn sich Updikes ebenso verschachtelte wie klare Prosa wegen der Grenzen der deutschen Grammatik nicht eins zu eins übertragen lässt, so sind Die Witwen von Eastwick doch blendend übersetzt. - Stefan Kellerer

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