Echo Park: Ein Harry-Bosch-Roman
Über
Harry Bosch ist ein guter Ermittler. Viele Fälle hat er schon gelöst -- und dabei, wie er glaubt, nur wenige unbedeutende Fehler gemacht. Aber war er bei den Ermittlungen im Fall Marie Gesto ans Tageslicht bringt, spricht eine ganz andere Sprache. Dreizehn Jahre liegt der Fall nun schon zurück, wie eine schlecht vernarbte Wunde hat er Bosch immer wieder eingeholt. Jetzt meldet sich ein Mann namens Raynard Waits als Täter bei ihm und bietet der Polizei an, weitere Morde zu gestehen, wenn der damit der Todesspritze entkommen könne. Harry Bosch macht sich auf die Fährte des Serienkillers. Dabei entdeckt er ein Detail, dass er damals übersehen zu haben scheint. Und er kommt einer schier unglaublichen Intrige auf die Spur...Man kann gegen Michael Connelly und seinen Roman Echo Park so manches sagen. Der größte Vorwurf ist wohl der, dass der Autor doch vielleicht ein wenig zu „amerikanisch“ ist. Allzu unbefangen und naiv geht er mit seiner Geschichte um, und das Gerechtigkeitsbewusstsein, dass er seiner Hauptfigur, die ja auch ein wenig sein Sprachrohr ist, in den Mund legt, mutet beizeiten auch etwas befremdlich an („Wenn er tatsächlich Marie Gusto entführt und umgebracht hat, ... dann hat er es nicht verdient weiterzuleben, und sei es auch nur in einer Gefängniszelle. Man sollte ihn festschnallen, ihm dieses Zeug spritzen und dorthin befördern, wo er hingehört“).
Aber eins kann man nicht vorbringen gegen Echo Park: nämlich, dass es ein langweiliges, schlecht geschriebenes Buch sei, dass sich nicht zu leben lohne. Echo Park ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Das ist auch im Thriller-Gewerbe nicht alltäglich. Und deshalb sollte man Connelly alles andere verzeihen.-- Stefan Kellerer
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