Hip Hotels, Italien

von Herbert Ypma

Über

Herbert Ypma kennt viele Hotels, um nicht zusagen sehr viele. In den vergangenen Jahren publizierte der Fotograf und Autor vier dicke Bände in der von ihm kreierten Reihe Hip Hotels -- und stellt darin Hunderte von attraktiven Übernachtungsmöglichkeiten rund um den Globus vor. Ausdrücklich spricht der Autor jeweils von einer Auswahl. Mit den Hip Hotels Italien setzt der Weltenbummler jetzt noch eins drauf.

Bei der Komposition der Hotels hat es sich Ypma wieder nicht leicht gemacht. Schließlich tauchen in seinen 41 Porträts nicht nur bekannte Häuser aus den Grand-Tour-Destinationen Venedig, Rom und Florenz auf, sondern auch jede Menge interessanter Unterkünfte, die noch nicht durch sämtliche Reise-Gazetten geistern. Das Hotel Raya gehört mit Sicherheit in diese Gruppe. Nur die allergrößten Italien-Fans wissen die Insel Panarea, auf der sich das Kleinod befindet, geografisch richtig zuzuordnen. Um Ihnen den Gang zum Weltatlas zu ersparen: Es handelt sich um die kleinste der Äolischen Inseln, die sich vis-à-vis vom viertelstündlich eruptierenden Stromboli befindet -- und demzufolge faszinierende Ausblicke garantiert. Oder das ehemalige Kloster Taormina auf Sizilien, von dem schon Thomas Mann, Großfürst Paul von Russland oder Audrey Hepburn entzückt gewesen sind. Oder das apulische Hotel dei Trulli, das aus der Ferne aussieht wie ein Iglu mit einer Zipfelmütze. Egal, ob Grand Hotel, Palazzo, Fischerhütte oder Mühle -- Ypma versammelt sie alle in seinem Buch und macht damit richtig Laune auf Bella Italia, das älteste Urlaubsland der Welt.

Die Appetitanreger werden erst richtig schmackhaft durch die sinnliche und geistreiche Sprache. Und damit ist beileibe nicht nur der Text gemeint, sondern auch die Bildsprache. In der bereits typischen Neuneranordnung werden da Schwarz-Weiß- und Farbbilder zu einem harmonischen Gesamtbild montiert. Es überwiegen unorthodoxe Einstellungen verwinkelter Hoteltreppen, verschnörkelter Badewannen oder verwunschener Laubengänge. Die Vogue fasst treffend zusammen: "Eine Bibel für Ästheten." --Jan König

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