Ich zähmte die Wölfin: Die Erinnerungen des Kaisers Hadrian
Über
In seiner Villa in Tibur schreibt der sechzigjährige Kaiser Hadrian an seinen Adoptivenkel, den späteren Herrscher Marc Aurel. Was er dem siebzehnjährigen Jüngling mitteilt, gleicht einem reflexiven Selbstgespräch, ist ein Versuch des alternden Mannes, die wechselnden Masken und Gesichter des eigenen Ich zu erkunden: Hadrian wurde als Provinzler im westlichsten Teil des Reichs, in Spanien geboren. Der Eroberungswut seines Vorgängers Trajan setzt der musische und sensible Hadrian seine Friedenspolitik entgegen, die die segensreichsten Auswirkungen auf das Reich haben sollte. Zwei große Leidenschaften prägten diesen ungewöhnlichen Herrscher: die einfühlende Bewunderung griechischer Kunst und die Liebe zu dem bithynischen Knaben Antonius.Ein Besuch der Villa Adriana bei Rom weckte in der zwanzigjährigen Marguerite Yourcenar den Plan, eine Biographie dieses Mannes zu verfassen. Als die fiktiven Erinnerungen in deutscher Sprache erschienen, schrieb Ludwig Curtis: »Man hat nur wenige Seiten ... zu lesen, um von einem doppelten Zauber umfagen zu werden: von dem Zauber der großen Persönlichkeit des Kaisers und von dem Zauber der dichterischen Einfühlung der Verfasserin nicht nur in dessen persönliche, sondern in seine ganze weite antike Welt.«
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