Nichts in Sicht

Roman von Jens Rehn

Über

»Die Dünung war vollständig eingeschlafen. Die Sonne brannte auf die reglose See. Über dem Horizont lag leichter Dunst. Das Schlauchboot trieb nur unmerklich. Der Einarmige beobachtete unablässig die Kimm. Der Andere schlief. Es war nichts in Sicht.«
So beginnt eines der beeindruckendsten Bücher über den Krieg und dessen letzte Konsequenz: das Sterben in großer Einsamkeit. Ein deutscher U-Boot-Matrose und ein amerikanischer Pilot treiben in einem Schlauchboot im Atlantik; der Amerikaner – schwer verwundet – stirbt am dritten Tag, der Deutsche ist am Verdursten: »Die See zeigt sich unbewegt und ohne Anteilnahme, wer auf ihr herumtreibt.« Ohne Sentimentalität oder Pathos beschreibt Jens Rehn Menschen in der extremsten Situation: dem Tod ausgeliefert, ohne jede Hoffnung, nichts in Sicht.

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