Psychoanalyse und Ethik

von Erich Fromm

Über

Dieses zweite große Werk Erich Fromms handelt von seiner Persönlichkeitstheorie. Es bietet im ersten Teil den besten Überblick über seine Charakterlehre und sein Menschenbild. Im zentralen Kapitel 3 arbeitet Fromm die einzelnen Charakter-Orientierungen heraus und bewertet sie hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die psychische Entfaltung des Menschen als produktiv bzw. nicht-produktiv. Im zweiten Teil behandelt Fromm ethische Fragen, die sich aus seiner psychoanalytischen Sicht des Menschen ergeben. Er zeigt, dass Selbstliebe die Voraussetzung für Nächstenliebe und das pure Gegenteil von Selbstsucht ist; dass das Gewissen nicht mit dem Freudschen Über-Ich identisch ist; was Lust ist und was sie nicht ist und was sie mit Glück und Freude zu tun hat; dass die Fähigkeit zu glauben vom Charakter abhängt und dass der Mensch weder gut noch böse ist, jedoch die Fähigkeit zu beidem hat. Für Fromm gibt es ein dem Menschen tief inne-wohnendes Streben nach Glück und Gesundheit, eine primäre Tendenz zu Wachstum und produktiver Orientierung. Das ganze Buch ist eine Art Bekenntnisschrift des Frommschen Humanismus. Es handelt vom Glauben, dass der Mensch selbst das Maß und das Ziel ist und auf Grund seiner Anlagen sein kann. Und es zeigt die psychologischen Voraussetzung für eine "Kunst des Lebens" auf, bei der "der Mensch sowohl der Künstler als auch der Gegenstand seiner Kunst" ist.

Mitglieder-Rezensionen Eigene Rezension schreiben

Schreibe die erste Rezension

Zum Kommentieren bitte Anmelden