Hermann Hesse
Hermann Karl Hesse (Pseudonym Emil Sinclair) war ein deutschsprachiger Schriftsteller und Maler. Weltweite Bekanntheit erlangte er mit Prosawerken wie Siddhartha oder Der Steppenwolf und mit seinen Gedichten (Stufen). 1946 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur und 1954 der Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste verliehen. Als Sohn eines deutsch-baltischen Missionars war Hesse durch Geburt russischer Staatsangehöriger. Von 1883 bis 1890 und erneut ab 1924 war er Schweizer Staatsbürger, dazwischen besaß er das Württembergische Staatsbürgerrecht.
Siddhartha, die weltberühmte Legende von der Selbstbefreiung eines jungen Menschen aus familiärer und gesellschaftlicher Fremdbestimmung zu einem selbständigen Leben, zeigt, dass Erkenntnis nicht durch Lehren zu vermitteln ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann.
»Harry Haller ist in das kulturlose und unmenschliche Inferno unserer prunkenden und lärmenden Gegenwart vorgedrungen und steht mit seinem Begriff von Menschenwert… einsam außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft. Seine Sehnsucht kennt eine unerreichbare Wirklichkeit: seine Verzweiflung treibt ihn zuweilen in die …
Unvergeßlich ist die elektrisierende Wirkung, welche gleich nach dem Ersten Weltkrieg der ›Demian‹ jenes mysteriösen Sinclair hervorrief, eine Dichtung, die mit unheimlicher Genauigkeit den Nerv der Zeit traf und eine ganze Jugend, die wähnte, aus ihrer Mitte sei ihr ein Künder ihres tiefen Lebens entstanden (während …
»Eine wunderliche Freundschaft war es, welche zwischen Narziß und Goldmund begann; wenigen nur gefiel sie, und manchmal konnte es so scheinen, als mißfiele sie den beiden selbst.« Hermann Hesse, Narziß und Goldmund
Dies ist Hermann Hesses letztes, sein wichtigstes und anspruchsvollstes Werk. Es ist ein Buch der Zukunft: Der Autor transportiert das Leben seines Helden Josef Knecht in das Jahr 2200. Er entwickelt mit dem »Glasperlenspiel«, in dem nicht weniger als das Streben nach Wahrheit auf dem Spiel steht, eine Utopie. »Er …
Die Erzählung Unterm Rad zeigt das Schicksal eines begabten Kindes, dem der Ehrgeiz seines Vaters und der Lokalpatriotismus seiner Heimatstadt eine Rolle aufnötigt, die ihm nicht entspricht, die ihn »unters Rad« drängt. Sie ist die wohl nachhaltigste Anklage gegen das starre Erziehungsritual jener Jahre.
Hermann Hesses Erzählung berichtet von dem Geheimbunde der Morgenlandfahrer, der die in allen Völkern und Zeiten zerstreute Gemeinschaft der Gläubigen, der Träumer, Dichter, Phantasten darstellen soll, symbolisch in ein gleichzeitiges Schicksal zusammenfaßt. (Günter Eich)
Dieser in unmittelbarer Nachfolge von Gottfried Kellers Der grüne Heinrich stehende »Erziehungsroman« hat mit seinen erfrischenden, allem Pathetischen abholden Naturschilderungen bis heute nichts an Charme und Farbe verloren.
Die Kunstmärchen gehören zu den beliebtesten Erzählformen der Weltliteratur. Kaum ein deutschsprachiger Autor des 20. Jahrhunderts hat diese Tradition auf vergleichbare Weise fortgesetzt wie Hermann Hesse. Das Spektrum reicht von den Erzähltraditionen Boccaccios und den Geschichten aus Tausendundeiner Nacht bis zu …
Es ist die Geschichte zweier durch Anlage und Schicksal völlig verschiedener und dennoch befreundeter Künstlernaturelle, des leidgeprüften Komponisten Kuhn und des Sänger – Don Juans Heinrich Muoth, deren beider Liebe zu Gertrud ihre künstlerische und menschliche Entwicklung auf dramatische Weise zuspitzt.