Das Haus an der Klippe
Über
Nach dem großartigen Das Dorf der verschwundenen Kinder ist Reginald Hill mit seinem neuen Kriminalroman erneut ein Meisterstück gelungen. Hill zeigt sich mit seinen komplexen, intelligent gesponnenen Handlungssträngen und seinen höchst eigenwilligen und ungewöhnlichen Figuren immer mehr als der vielleicht beste englische Kriminalautor der Gegenwart.Detective Superintendent Andy Dalziel ist eine Marke für sich. Wohlbeleibt, laut, politisch inkorrekt, mit ausgeprägter Vorliebe für gutes Essen und Trinken -- und ein hervorragender Polizist. Seine Mitarbeiter Peter Pascoe, Edgar Wield und Shirley Novello wissen seine Fähigkeiten aus längerer Erfahrung zu schätzen, haben allerdings auch regelmäßig unter Dalziels Launenhaftigkeit zu leiden.
Pascoes Familie wird bedroht. Mit knapper Not entging Ehefrau Ellie einem Entführungsversuch. Ellies Freundin Daphne wird niedergeschlagen, als sie einen Mann zur Rede stellen will, der offenbar das Haus des Polizisten beobachtet. Wer will Peter Pascoe einschüchtern und aus welchem Grund? Pascoe arbeitet mit seinen Kollegen am Fall der flüchtigen Bankerin Kelly Cornelius, die der großangelegten Geldwäsche verdächtigt wird und der auch der Geheimdienst auf der Spur ist. Ellie Pascoe bringt sich widerstrebend mit Tochter Rosie im Ferienhaus ihrer Freundin aus der Schusslinie, doch Gefahr droht aus einer Richtung, die außer dem gerissenen Dalziel niemand vermutet hat.
Reginald Hill ist kein Freund des so hochgelobten geradlinigen Erzählens. Scheinbar zufällig streut er Exkurse, schweift in Alltägliches ab und widmet sich ausgiebig dem Innenleben seiner Figuren. Doch mit dem Gang der Handlung wird klar, das jedes Detail dieser vielschichtigen Romane seinen eigenen Wert für das Ganze besitzt. Hills Kriminalromane sind alles andere als 'Lesefutter' oder 'unterhaltsames Lesevergnügen'. Doch der konzentrierte Leser wird mit einem geradezu unvergleichlichen Krimi-Genuss belohnt. Hier wird in der Champions League des Kriminalromans gespielt! --Ulrich Deurer
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