Das dunkle Haus am Meer

Roman von Susanne Mischke

Über

Sie würden keine Ruhe mehr finden. Schroff und abweisend wie der Küstenstrich in der Bretagne, an dem Paul und Helen ihr abgelegenes Steinhaus bewohnen, zeigt sich auch die dortige Bevölkerung. Ein zumeist mürrisches und einsilbiges Bretonenvölkchen beäugt die beiden Deutschen bei ihren wenigen Einkäufen im Ort feindselig. Dabei hatten sie hier nur Frieden und Unterschlupf gesucht nach den Turbulenzen des Prozesses, in dessen Verlauf Paul von dem Vorwurf, eine seiner Studentinnen und Geliebten getötet zu haben, mangels Beweisen freigesprochen wurde.

Nun hat auch noch ein ehemaliger Freund Pauls, "der Richter", das Haus neben der alkohol- und liebeskranken Helen und dem zynischen Architekturprofessor Paul bezogen. Schnell wird klar, dass in dem "dunklen Haus am Meer", in dessen Nähe vor langer Zeit drei junge Männer einen Campingbus über die Klippe stießen, die Fäden eines düsteren Geheimnisses zusammenlaufen. Sollte am Ende an dem Gerede der Einheimischen, dem Steingemäuer wohne ein uralter Fluch inne, doch etwas wahr sein?

In stetigen deutsch-französischen Überblendungen entwickelt Susanne Mischke, Präsidentin von Sisters in Crime (einer Art Dachverband deutscher Krimiautorinnen), ihren verschlungenen und gar nicht unkomplizierten Plot um verschwundene Riesensummen, Bilderfälschung und Mord. Auf der deutschen Seite hat Beatrix nach dem Selbstmord ihres Gatten Carolus die Steuerfahndung auf dem Hals. Zusammen mit Lisa, der Zimmernachbarin der ermordeten Studentin, und ausgestattet mit Carolus' mysteriösen letzten Worten "Vive la France", bringen die beiden Frauen Licht ins bretonische Dunkel.

Am Ende der spannenden, aber zunehmend unüberschaubaren Story -- die Autorin hat inzwischen sichtlich Mühe, die zahlreichen Erzählfäden zu einem schlüssigen Ganzen zu verweben -- finden wir uns im Kellerverließ des Hauses wieder, einem unheimlichen Plätzchen, das schon zahlreiche historische Figuren trockenen Fußes nicht mehr verließen. Und tatsächlich begegnet uns hier ein alter Bekannter -- zu schön allerdings, um wahr zu sein! --Ravi Unger

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