Im ersten Kreis
Über
Im ersten Kreis, kurz auch Der erste Kreis oder, in der ersten deutschen Übersetzung, Der erste Kreis der Hölle genannt, ist ein Roman von Alexander Issajewitsch Solschenizyn. Das 1968 veröffentlichte Buch beschreibt das Leben in einer sogenannten „Scharaschka“, einem Arbeitslager für Wissenschaftler und Ingenieure. Es basiert auf Solschenizyns eigenen Erfahrungen im Spezialgefängnis Nr. 16 des MGB in Moskau.Der Titel ist eine Anspielung auf Dantes Göttliche Komödie. Dante schätzte die griechischen Philosophen sehr, konnte sie jedoch als gläubiger Christ in seinem Werk nicht im Himmel auftreten lassen. So leben sie in einem ummauerten, grünen Garten, wesentlich besser als die übrigen Insassen der Hölle, jedoch bleibt ihnen der Zutritt zum Paradies verwehrt.
„[...]Die Scharaschka ist lediglich der höchste, beste, der erste Kreis der Hölle. Sie ist – beinahe das Paradies.“
Ähnlich geht es den Insassen der Scharaschka: Sie leben angenehmer als die übrigen GULAG-Häftlinge; ohne harte Arbeit, bekommen genug zu essen und müssen nicht frieren, dafür aber ihre Arbeitskraft einem ihnen feindlichen System zur Verfügung stellen.
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Leon.kaz
Großartig geschrieben - die große russische Romantradition scheint hier klar durch - führt Solschenizyn unermüdlich Anklage gegen ein zutiefst unmenschliches System. Solschenizyn schildert dabei wirklich eine ganze Welt. Leider führt er dafür auch gegen Ende des Romans beständig neue Charaktere ein. So ist das Lesen öfters mühsam. Einen roten Faden gibt es leider nicht. Nichtsdestotrotz ein starkes Buch.
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Leon.kaz
Toll geschriebene, sehr nahegehende Beschreibung des Lagerlebens aus Sicht der Gefangenen aber auch der Wärter, Gefängnisaufseher und auch der Menschen drum herum. Solschenizyn zeichnet diese ganze Welt und ihren Widersinn gegen die Menschlichkeit nach. Schwierig ist nur, dass auch nach Dreiviertel des Buchs noch neue Charaktere eingeführt werden und die Hauptgeschichte, um die es zumindest am Anfang geht, zu Kosten der Weltbeschreibung in den Hintergrund gerät, wodurch die Geschichte an Zug verliert. Nichtsdestotrotz eine lohnenswerte Lektüre, die in der Tradition der großen russischen Romane des 19. Jahrhunderts steht.
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