Mord am Oxford-Kanal
Über
„Und dann habe ich hier noch ein Buch“, sage Lewis und zog einen dicken Schicken heraus mit dem Titel: Maßstab der Ungerechtigkeit: Eine vergleichende Studie über Verbrechen und ihre Bestrafung, durchgeführt anhand der Akten der Grafschaft Shropshire aus den Jahren 1842 bis 1852.
Morse nahm den Wälzer und überflog den ermüdend langen Titel ohne Zeichen der Begeisterung.
Wie auch sollte Chief Inspector Morse Interesse für einen derart staubtrockenen Stoff aufbringen. Liegt er doch im Krankenhaus mit einem durchgebrochenen Magengeschwür. Dem Meister im Kreuzworträtsellösen und Detektiv mit nahezu klassischen Eigenschaften dürstet es nach kniffligen Denksportaufgaben. Kein Wunder also, dass sich Morse, an das Krankenhausbett gefesselt und die Vorzüge der Schwestern abwägend, einem Verbrechen aus dem 19. Jahrhundert zuwendet.
Die Witwe eines unlängst verstorbenen Mitpatienten gibt Morse das Buch „Murder on the Oxford Canal“. Morse ist fasziniert von den mysteriösen Vorgängen im Juni des Jahres 1859.
Eine junge Frau namens Joanna Franks wurde im Oxford-Kanal ertrunken aufgefunden. Sie hatte sich an Bord der Barbara Bay befunden, auf dem Weg von Liverpool nach London, um ihren Mann Charles zu treffen. Angeblich sollen betrunkene Besatzungsmitglieder ihr übel mitgespielt haben.
Nach der Tat werden zwei Männer der Besatzung für schuldig befunden und hingerichtet. Morse stellt bezüglich der Leiche des Opfers eine gewagte Hypothese auf, denn seiner Ansicht nach steckt der Fall voller Ungereimtheiten, und in Derby, dem Heimatort Joannas, finden sich denn auch die ersten Hinweise.
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