Tim 03 und der schrecklichste Bruder der Welt
Über
Genau genommen hat Tim nicht nur EINEN schrecklichen Bruder. Im Grunde ist er mit Marty (dem schlimmsten), Donnie, Bert und HP (das Kürzel für „Habe Portion“) gleich vierfach bedient. Drei von diesen Brüdern sind kleiner, und wenn Tim bei seinem Opa auf dessen Leuchtturm bei Duncade, einem Dorf am Meer, in Urlaub ist, würde er am liebsten ein Schild mit der Aufschrift „Zutritt für kleine Brüder verboten“ an die Leuchtturmwohnungstür hängen. Bei Opa fühlt sich Tim verstanden. Denn Opa nimmt den Jungen nicht nur ernst -- er weiß auch (und vor allem) gute Geschichten zu erzählen. Die von Hinkebein Byrnes zum Beispiel, der wegen seines Holzbeins Stufe für Stufe hoch zur Leuchtturmleuchte abgemeißelt hat, bevor er vor Vollendung der letzten Stufe starb. Kein Wunder, dass Tim mit Opa eine Wette um die beste Geschichte abschließt. Und klar, dass Opa irgendwie immer gewinnt...Nach Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy und Tim und das Geheimnis von Captain Crow ist Der schrecklichste Bruder der Welt schon der dritte Band, den der irische Autor Eoin Colfer über die Familie des Helden Tim geschrieben hat. Eigentlich ist Colfer ja mit den ebenso fantastischen wie rasanten Abenteuern des Meisterdiebs Artemis Fowl berühmt geworden (Artemis Fowl - Die verlorene Kolonie, ( Artemis Fowl - Die Rache, (Artemis Fowl. Die Verschwörung). Und tatsächlich gibt sich Der schrecklichste Bruder der Welt wie auch seine Vorläuferbücher in der Figurenzeichnung und Schilderung der Gegebenheiten realistischer -- und damit auch bescheidener. Trotzdem ist auch dieser (schmale) Band wieder so fantasievoll geraten, dass er manchen dicken Roman für Kinder und Jugendliche locker in die Tasche steckt.
Der schrecklichste Bruder der Welt ist ein Buch übers Jung- und Jungen-Sein, über Sorgen der Heranwachsenden und die Missverständnisse der Erwachsenenwelt. Und ein Buch, das seine jungen Leser bei aller Heiterkeit ernst zu nehmen versteht. So ernst eben, wie Tims Opa seinen Enkel Tim. Und mehr kann man ja kaum verlangen. Für Leser ab zehn Jahre. -- Stefan Kellerer, Literaturanzeiger.de/i>
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