Unter der Sonne der Toskana: Das Buch zum Film

Fiktion von Frances Mayes

Über

Die südliche Toskana war Etruskerland, bevor die Römer kamen. Und Cortona, das Städtchen unweit des Trasimener Sees, an den sich alle Lateinschüler mit nicht so großem Vergnügen erinnern, war vermutlich eines der kulturellen Zentren dieses immer noch sehr geheimnisvollen antiken Reiches. Hinter Cortona beginnt ein versponnenes, stellenweise immer noch wildromantisches Hügel-Land zwischen der Toskana und dem nahen Umbrien. Wer einmal die putzige kleine Jugendstil-Bahn genommen hat, die über Assisi nach Spoleto fährt, kennt das zumindest vom Sehen und weiß aus eigener Beobachtung, dass nach den Römern die Deutschen mit all ihren Stämmen und nach diesen wiederum die Amerikaner die Toskana besiedelten. Auch die weitgereiste Frances Mayes konnte dem Charme dieser vielfach gesegneten Gegend nicht widerstehen und ließ sich auf das Abenteuer Hauskauf, Renovierung und Umbau ein, jenes Experiment also, das die hiesige Toskana-Fraktion unschwer mit ihren eigenen Erfahrungen wird vergleichen können. Den amerikanischen Lesern hat die appetitlich angerichtete Mischung aus Erlebnisbericht, Rezepten und Landeskunde offenbar so gut gemundet, dass sie Das Paradies heißt Bramasole schon über eine Million mal zu sich nahmen. Vom Lesen bekommt man ja auch keine Blasen an den Fingern und vom Schwelgen in Rezepten keinen runden Bauch und außerdem schont man sein Scheckbuch. Denn dort zu wohnen, können sich wohl nur noch Bestseller-Autorinnen leisten. --Carl-Ludwig Reichert

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