Über
Schauplatz ist das zaristische Rußland einige Jahre vor der Oktoberrevolution, zu einer Zeit, da ein radikaler Antisemitismus, geschürt von religiösen Fanatikern und politischen Spekulanten, zu brutalster Unmenschlichkeit ausartet. Jakow Bok, der »Fixer«, ein jüdischer Gelegenheitsarbeiter, gutmütig und naiv, verläßt nach persönlichen und religiösen Enttäuschungen sein Dorf, um in Kiew sein Glück zu machen. Aber er wird von der Geschichte zum Helden, zum Märtyrer ausersehen, ohne daß er sich dessen bewußt wird: ein kleiner Junge wird ermordet aufgefunden, und die Juden werden für die Untat verantwortlich gemacht. Jakow Bok wird als Vertreter einer verhaßten und verkannten Minderheit zum Sündenbock gestempelt, auf den die Krisenstimmung einer ganzen Gesellschaft abgewälzt wird. Jakow wird verhaftet wegen eines Verbrechens, das er nie begangen hat. Jahrelang erträgt er Einzelhaft, Verhöre, Hunger, Terror und Mißhandlungen, weil er an die Macht der Wahrheit glaubt.
Erschienen
1966
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