Die Namen der Dinge . Das Erlebnis der ägyptischen Wüste.

Über

Schon bei ihrem ersten Besuch in Ägypten erfährt Susan Brind Morrow eine ganz besondere Faszination, die von diesem Land ausgeht und die die Autorin nie mehr loslassen sollte und sie noch oft dorthin zurückkehren ließ.

Als Studentin der Altertumswissenschaften und Hieroglyphenkunde zeigt sie dem Leser in Die Namen der Dinge über die tote ägyptische Sprache einen ganz besonderen Zugang zur Kultur und Natur dieses Landes. Voller Begeisterung erklärt Susan Brind Morrow den Kern einer Sprache, die über mehr als nur Wörter verfügt und die fast schon eine gewisse Magie ausstrahlt. So ist zum Beispiel der Flamingo die Hieroglyphe für Rot. Alles Rote wie Zorn, Blut, Feuer und die Wüste werden mit dem Flamingo buchstabiert.

Stehen zu Beginn noch einige kürzere Aufenthalte, ermöglicht ihr ein Stipendium zwei Jahre lang in Ägypten zu bleiben. Vom turbulenten Kairo aus macht sie sich mit einem Freund auf den Weg in die Wüste. Es ist die Suche nach immer neuen Abenteuern, die sie antreibt und die sie mit zahlreichen bemerkenswerten und skurrilen Zeitgenossen zusammenführt, die wie Susan Brind Morrow das Wagnis Ägypten auf sich nehmen und voller spannender Geschichten stecken.

Die Namen der Dinge ist nicht nur ein enorm lebendiger Erlebnisbericht, den die Autorin in glühenden Farben ausschmückt. Es ist gleichzeitig auch eine sehr persönliche Bestandsaufnahme. Sie gibt Auskunft über ihre Kindheit in Kanada, wo sie inmitten der rauhen Natur aufwuchs und beschreibt eindrucksvoll die Veränderungen, die das Leben in Ägypten in ihr selbst hervorruft.

Ständig auf der Suche nach Grenzen und nach einem Leben zwischen den Extremen erlaubt ihr dieses Land das Spiel zwischen weiblich und männlich, den Übergang von Natur zur Sprache und den Gegensatz zwischen Stadt und Wüste. Imposant und schillernd schildert sie die Gegensätze zwischen Kairo, einer Stadt, die beinahe von Menschenmassen erdrückt zu werden scheint, und der Reinheit und Klarheit der Wüste. --Susanne Sohlau